Gemeinde Rudersberg

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Worüber reden wir eingentlich?

Die Streuobstwiesen, sind nicht nur ein landschaftsprägendes Element, welches die Ortschaften unserer Gemeinde verbindet, sondern sie sind für uns alle ein Stück Heimat und eigene Identität.

Sie bieten im Frühjahr eine unnachahmliche Blütenpracht, im Sommer Ausflugs- oder Wanderziele und im Herbst unterschiedliche Früchte. Diese stammen manchmal sogar noch von sehr alten Sorten, teilweise mit lokalen Wurzeln. Das wechselnde Erscheinungsbild im Jahresverlauf lässt uns immer neue Eindrücke unserer Landschaft genießen. Apropos genießen – die Früchte und die Erzeugnisse daraus verwöhnen unseren schwäbischen Gaumen (und auch den aller anderen) in vielfältiger Weise. Obst, Säfte, Aufstriche oder Destillate sind nur einige Beispiele. Alles in hervorragender Qualität, spritzmittelfrei, gesund und vielseitig. Lokaler Genuss, weitab von Globalisierung und Massenprodukten, lecker und individuell - eben von hier.

Im Gegensatz zu natürlich entstandenen Landschaftsräumen sind unsere Obstwiesen vom Menschen erschaffene Kulturlandschaften.
Vor über 2000 Jahren haben Römer, Griechen, Ägypter und Perser den Obstbau und seine Kulturformen bei uns begonnen. Ab dem 16. Jahrhundert entwickelten sich daraus die Streuobstwiesen. An den unterschiedlichsten Stellen, überall dort wo die Wachstumsbedingungen gut waren, wurden Obstbäume gepflanzt. Als dann unter den Bäumen nur Grünlandnutzung stattfand, entwickelten sich daraus unsere Streuobstwiesen.

Die von unseren Vorfahren angelegten Obstwiesen haben allerdings eine begrenzte Lebenszeit. Im Schnitt wird ein Obstbaum auf Streuobstwiesen ca. 100 Jahre alt. Viele der Bäume haben mittlerweile ihr Lebensalter erreicht oder stehen kurz vor dem Verfall. Andere Bäume leiden an Parasiten oder Mistelbefall und bräuchten dringend aufwendige Pflege. Ohne diese werden die Bäume sogar noch vor dem Erreichen ihrer eigentlichen Lebenszeit absterben. Mit ihnen verschwinden somit auch besondere Arten und Sorten.

Die Flächen der Streuobstwiesen sind ein besonders hochwertiger Naturraum und ein unverzichtbares Genreservoir. Mehr als 5.000 Tier- und Pflanzenarten finden hier einen einzigartigen Lebensraum, Nahrung und Nistplätze. Gerade alte Obstsorten wie Apfel, Birne oder Kirsche sollen oft klimaresilienter gegenüber Hitze und Dürreperioden sein. Außerdem sorgen diese Flächen für Frischluft und binden CO2, aktuell ein ganz wesentlicher Gesichtspunkt.

Seit einigen Jahren erfreuen sich die Streuobstwiesen wieder wachsender Beliebtheit. Auch oder gerade junge Familien suchen wieder in der Natur ihren Ausgleich und wollen ihren Kindern den Bezug zur Natur näherbringen.

Natürlich braucht eine solche Kulturlandschaft Pflege. Diese erfolgt seit jeher durch die richtige Bewirtschaftung.  Der Slogan „Schützen durch Nützen“ hat mehr denn je Aktualität, wenn auch aufgrund veränderter Notwendigkeiten.

Wir sind begeistert von unseren Streuobstwiesen, der Streuobstkultur und deren Erhalt.

Wir wollen ein neues Bewusstsein für die einzigartige Schönheit und den ökologischen Nutzen der Wiesen schaffen durch unser Netzwerk STR (Streuobsttreff Rudersberg) und viele Angebote für alle, die Streuobstwiesen bewirtschaften und dadurch erhalten.

Übrigens: Wussten Sie schon? Der Streuobstanbau steht seit 2021 im bundesweiten Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe der Deutschen UNESCO-Kommission. Außerdem verfügt unsere Region über das größte zusammenhängende Streuobstgebiet in Europa!

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